Eines der düsteren Kapitel aus dem aktuellen Buch von Björn Nonhoff – Björnout – Träum dich frei. Erhältlich hier
Er konnte nicht mehr. Er wollte nicht mehr. Oder er konnte und wollte mehr. Aber zugleich eben konnte und wollte er nicht mehr. Er schaute in die dunkle Nacht hinaus und war leer und erschöpft. Er kannte diese Momente. Nur wusste er grade nicht ob er träumte oder wach war. Er war allein. Allein in einer dunkelen Schwere von dem er niemand erzählen wollte oder konnte. Es war ihm als ob seine Arme beide an Seilen gebunden waren und er zwischen diesen beiden Polen gefangen war. Wie ein Schiff im Ozean zwischen zwei Wellen.
Seine Freundin verließ ihn, Freunde besuchten ihn nicht mehr. Dazu wurde der Junge, dem er gehöhte größer und verlor das Interesse am Teddybär.
Er war ein Versager auf der ganzen Linie. Ungewaschenes Fell, stinkend allein, ausgesetzt auf einer Parkbank um jetzt hier am Fenster zu stehen in dieser bleiernen Schwere.
Er ging zur Schublade, nahm den Strick heraus. Er stellte sich auf den Tisch. Band den Strick an den Haken der Decke, an dem irgendwann vor längerer Zeit eine Lampe hing.
Er legte sich eine Schlaufe um den Hals und sprang. Da baumelte er jetzt und schwang hin und her. Dann war es wieder Still. Es tat ihm ein wenig weh.
Mit der Zeit merkte Teddy, dass ihm dieses Baumeln sogar Freude bereitet. Von hier sieht die Welt ganz anders aus. Ein Teddy konnte sich weder das Genick brechen noch ersticken. Er war zum ewigen Kuscheln verbannt.
Die Welt sah komisch aus von dort oben.
Teddy wachte mit Halsschmerzen auf. Er fühlte sich lebensmüde. Schon wieder. Mein Gott wann wird das enden?
Gott antwortete nicht.
Das Ende war es auch nicht.
byby